Immer noch Barbaren? Neue Briefe »Über die ästhetische Erziehung des Menschen«, inspiriert von Friedrich Schiller
Über dieses Buch
Auch Friedrich Schiller führte diese Auseinandersetzung mit sich selbst in seiner berühmten Schrift »Über die ästhetische Erziehung des Menschen, in einer Reihe von Briefen«. Schiller hatte die Französische Revolution zunächst euphorisch begrüßt, hoffte er doch, dass sich in ihrem Zuge die Ideale der Aufklärung europaweit durchsetzen ließen. Doch statt gemeinsam an einer demokratischen Gesellschaftsform zu arbeiten, setzte die neu gewonnene Freiheit die niedrigsten Instinkte in Schillers Zeitgenossen frei. Die Kunst, so Schillers Hoffnung, sollte den Menschen durch die »Veredelung« seines Charakters zur Freiheit befähigen.
Heute sind es rassistische und nationalistische Ideologien, die unsere Freiheit und liberale Gesellschaftsordnung bedrohen. Was ist in dieser Situation die Aufgabe von Kunst?
Anlässlich des 20. Jubiläums der Internationalen Schillertage bat das Nationaltheater Mannheim 27 internationale Autor*innen, Schillers kulturanthropologische Auseinandersetzung mit der Ästhetik und dem Nutzen der Kunst für unsere Zeit fortzuschreiben. Entstanden ist eine Sammlung höchst verschiedener politischer und ästhetischer Stellungnahmen, Aufrufe, Gedankenspiele, Hoffnungen und Manifeste aus vielen verschiedenen Blickwinkeln.
In der Sammlung vertreten sind: Karl-Heinz Lüdeking (Prolog), Ahlam, Alhierd Bacharevič (Weißrussland), Priya Basil (Großbritannien), Lars Brandt (Deutschland), Aya Cissoko (Frankreich), Özlem Özgül Dündar (Deutschland), Nora Gomringer (Deutschland), Olga Grjasnowa (Deutschland), Nino Haratischwilli (Georgien), Anja Hilling (Deutschland), Elnathan John (Nigeria), John Jordan (Irland), A.L. Kennedy (Schottland), Philipp Löhle (Deutschland), Wolfram Lotz (Deutschland), Enis Maci (Deutschland), Kristof Magnusson (Island), Jagoda Marinić (Deutschland), Fiston Mwanza Mujila (Demokratische Republik Kongo), Eckhard Nickel (Deutschland), Necati Öziri (Deutschland), Lukas Rietzschel (Deutschland), Kathrin Röggla (Deutschland), Philipp Stadelmaier (Deutschland), Cécile Wajsbrot (Frankreich), Pat To Yan (Hongkong), Maya Arad Yasur (Israel).