Raupenfell Roman
Auch als e-Book erhältlich bei Ihrem e-Book-ShopISBN: 978-3-88423-702-1| EUR 19,99 inkl. 7% gesetzl. MWSt
Über dieses Buch
Georgiana Duchamp, Dobrinka Ljubić und Beatriz Lazar kommen aus verschiedenen Ecken Europas. Ihr gemeinsamer Nenner ist Wien. Dort kreuzen sich ihre Wege, als alle drei in einer gerade äußerst turbulenten Lebensphase vor existenziellen Entscheidungen stehen.
Die Traumata der drei Protagonistinnen in Tamara Štajners Debütroman werden auf heitere Art und Weise zelebriert: Nachdem ihre Mutter mit dem griechischen Sternekoch Vitalis Mylonas durchgebrannt ist und ihr Vater sich in eine Psychiatrie einliefern lässt, flüchtet die Rumänin Georgiana nach Wien. Jetzt ist sie Cellistin bei den Wiener Philharmonikern, sucht ihr Glück aber in Porto. Dobrinkas Eltern schicken ihre Tochter von der behüteten kroatischen Insel Lošinj zur Korrektur ihrer in der Kindheit gebrochenen Nase in die Donaumetropole. Seither hat sie den Wunsch, sich zur medizinischen Kosmetikerin ausbilden zu lassen und einen Schönheitssalon zu betreiben. Als die junge Beatriz zuschauen muss, wie ihre Mutter in einer kleinen Küche im slowenischen Novo mesto vor dampfender Pasta tot umfällt und ihr Vater sich schon längst aus dem Staub gemacht hat, beschließt sie, ein Leben als Pianistin in Wien aufzubauen. Sie landet im Kloster der Salesianerinnen, allerdings läuft auch das nicht ganz nach Plan.
Wem gehört ein Körper, der um viele Herkünfte weiß? Wien, Porto, Ljubljana und zwei Inseln an der ehemals jugoslawischen Adriaküste geben die Kulisse für diesen europäischen Roman, der außergewöhnliche Antworten findet auf das, was es bedeutet, sowohl Leben zu geben als auch selbst lebendig zu sein. Auf zarte und radikale Weise zugleich werden Fragen nach Autonomie, Zugehörigkeit, Mutterschaft, Hingabe und Verlust erkundet.
Ins Buch blättern
Presse
»Sieht man sich ihren Roman an, erkennt man bald, dass sie nicht nur etwas zu erzählen hat, sondern auch von besonderem Formbewusstsein geleitet ist. Gut möglich, dass so, wie die Erzählstränge miteinander verschränkt sind, sich musikalisches Denken einmischt.« Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten
»Tamara Štajners Anti-Heldinnen sind keine Opfer, leben ihre unverbindlichen Leben, doch sie sind einsam und irgendwie auf der Flucht. Dass diese schwere Geschichte so leicht daherkommt, liegt sowohl an der lyrischen und metaphernreichen Sprache der Autorin als auch an der raffiniert komponierten Verschränkung der Erzählstränge. Kein Wunder, ist die Slowenin Štajner doch auch ausgebildete Musikerin, was sich an diesem vielschichtigen und poetischen Debütroman unschwer ablesen lässt.« Karin Waldner-Petutschnig, Kleine Zeitung
»Wie der Text Gewalterfahrungen und Schmerz in Worte fasst, wie er die Ausgeliefertheit und Unsicherheiten der Protagonistinnen an Personen und Projektionen idealer Weiblichkeitsmuster erzählt, lässt nicht kalt. Es dürfte keine Leserin geben, die nicht in mindestens einer der drei Hauptfiguren eigene Erfahrungen wiedererkennt. Geschickt ist auch, wie die Autorin das Geschehen mit Filmen von Jean-Luc Godard, einer Videoarbeit von Taryn Simon und mit Referenz an die Musik verschränkt und zeigt, wie die Kunst Einfluss auf die Selbstwahrnehmung, das Leben nehmen kann.« Beate Tröger, Deutschlandfunk Büchermarkt
Tamara Štajner
Tamara Štajner wurde 1987 in Novo mesto, Slowenien, geboren. Sie schloss ihr Master-Studium im Konzertfach Viola an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ab. Derzeit promoviert sie im Fach Musiktheorie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 2020 wurde sie in die Junge Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz aufgenommen, 2022 folgte die Aufnahme in die Gutenberg Akademie. 2022 erschien mit Schlupflöcher ihr erster Gedichtband, Raupenfell ist ihr erster Roman. Sie lebt in Wien und im Rhein-Main-Gebiet.