Über dieses Buch
In verschiedenen Werkzyklen erprobt sie immer wieder aufs Neue Spielarten einer abstrakt-geometrischen Gestaltung und erschafft sich ihren eigenen Farben- und Formenkosmos. Die Tradition der Zürcher Konkreten ist ihren Arbeiten deutlich anzusehen, und doch weisen sie weit darüber hinaus. Rita Ernst geht nach streng systematischen Prinzipien vor, lässt jedoch auch Raum für spontane Assoziationen. Das Arbeiten in Serien zählt ebenso zu den Parametern ihrer Kunst wie die Verwendung eines vordefinierten Formenfundus, aus dem sie immer wieder neue Konstellationen kreiert. Dort, wo Rita Ernst lebt und arbeitet, in Zürich und auf Sizilien, lässt sie sich zu ihren Werken inspirieren. Mit ihrer Lust am Sehen spürt sie unscheinbare Formstrukturen in der Alltagswelt auf: Die Wellen des Meeres interessieren sie ebenso wie die Muster alt-sizilianischer Bodenfliesen oder die Geometrie orientalischer Ornamente. Seit Ende der 1990er Jahre dienen Rita Ernst Grundrisse als Vorlage für ihre Malerei. Inspiration findet sie sowohl in den mächtigen normannisch-arabischen Kathedralen der Insel oder den Paradiesgärten alter Paläste, als auch in der modernen Architektur von Ludwig Mies van der Rohe. Die Grundrisse markanter Gebäude werden von ihr künstlerisch verfremdet und in neue geometrische Zusammenhänge überführt, bis völlig eigenständige Kompositionen entstehen.
Ausstellung im Museum Ritter, Waldenbuch, bis 15.04.2012
Museum Ritter
Das MUSEUM RITTER in Waldenbuch bei Stuttgart hat sich seit seiner Eröffnung 2005 zu einem lebendigen Forum für die Begegnung mit geometrisch-abstrakter Kunst entwickelt. Gegründet wurde das Museum von Marli Hoppe-Ritter, deren Kunstsammlung zum Thema Quadrat rund 750 Werke des 20. und 21. Jahrhunderts umfasst und weltweit ein einzigartiges Profil besitzt.