Ré Soupault - Das Auge der Avantgarde
Über dieses Buch
Seit ihrer Ausbildung am Bauhaus in Weimar (1921–1925) war sie Teil der europäischen Avantgarde-Bewegungen der 1920er und 1930er Jahre. In erster Ehe (1926) mit dem Dadaisten Hans Richter und in zweiter Ehe (1937) verheiratet mit dem Mit-Initiator der Surrealismus-Bewegung Philippe Soupault, war sie auch – als Teil der Künstler-Zirkel um Man Ray, Fernand Léger, Florence Henri, Gisèle Freund, Elsa Triolet, Helen Hessel, Max Ernst oder Foujita – Mittlerin in den deutsch-französischen Kulturbeziehungen der 1920er und 1930er Jahre und nach dem 2. Weltkrieg, den sie in den Vereinigten Staaten verbrachte. Ihr fotografisches Werk entstand zwischen 1934 und 1950 in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Skandinavien und Tunesien. Sie arbeitete von Beginn an mit Rolleiflex- und Leica-Kameras. Reportagefotografie, Portraits und Alltagsszenen bestimmen ihr Werk, das durch seine Geradlinigkeit und Klarheit besticht. Kein Foto war gestellt, „alles kam direkt aus dem Leben“. Ihr fotografisches Werk wurde erst Ende der 1980er Jahre wiederentdeckt. Sie war die Fotografin „der magischen Sekunde“ (Die Zeit), die „Meisterin der Fotografie“ (Le Monde).
Die Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung »Ré Soupault – Das Auge der Avantgarde« im Zeppelin Museum Friedrichshafen, 24. Juli–4. Oktober 2015.
Ré Soupault
Ré Soupault, geboren 1901 als Erna Niemeyer in Pommern, arbeitete bereits während ihres Studiums 1921–1925 am Bauhaus in Weimar. Über ihren ersten Mann, den Dadaisten und Filmkünstler Hans Richter, lernte sie u. a. Man Ray und Sergeij Eisenstein kennen. 1931 gründete sie in Paris ihr erstes eigenes Modestudio »Ré Sport«. Im Kreis der Pariser künstlerischen Avantgarde traf sie ihren späteren Ehemann Philippe Soupault. Mit ihm unternahm sie ab Mitte der dreißiger Jahre zahlreiche Reisen durch Europa und Amerika, wo sie seine Reportagen fotografisch begleitete. Seit 1948 wieder in Europa, arbeitete sie als Übersetzerin und Rundfunkautorin. Sie starb 1996 in Paris.
Claudia Emmert
Claudia Emmert, geb. 1965 in Stuttgart, Kunsthistorikerin (Promotion über Kandinsky, Lehrbeauftragte der Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen-Nürnberg, Institut für Kunstgeschichte) und Kuratorin, ist seit Oktober 2014 Direktorin des Zeppelin Museums in Friedrichshafen. Davor leitete sie das Kunstpalais in Erlangen.
Manfred Metzner
Manfred Metzner lebt als Verleger und Rechtsanwalt in Heidelberg. Er ist Herausgeber der Philippe-Soupault-Werkausgabe und des Werks von Ré Soupault.
Frank-Thorsten Moll
Frank-Thorsten Moll, geboren 1977, studierte Kunstwissenschaft, seit 2009 ist er Leiter der Kunstabteilung des Zeppelin Museums Friedrichshafen, betraut mit der Kunstsammlung, den Wechselausstellungen, dem Andreas Feininger Archive und der Neukonzeption des Kunstbereiches.