Ré Soupault Die Fotografin der magischen Sekunde
Über dieses Buch
Das fotografische Werk der Bauhaus-Schülerin Ré Soupault (1901-1996) entstand zwischen 1934 und 1950. Im Spannungsfeld zwischen dem »Neuen Sehen« am Bauhaus, Dadaismus, Konstruktivismus und Avantgardefilm entwickelte sie in den zwanziger Jahren ihren eigenen Stil, den sie in der Fotografie umsetzte. Wie sie die geometrischen Grundformen Kreis, Dreieck, Quadrat dem Bildaufbau zugrunde legte und Bewegungen in ihre Bilder integrierte, entsprach dem experimentellen, innovativen Stil jener Zeit.
Neben einigen ihrer berühmten Bilder aus dem »Quartier réservé« in Tunis von 1939 oder aus dem Paris der dreißiger Jahre sind in diesem neuesten Band ihrer Werkausgabe zahlreiche bisher unbekannte Fotografien aus dem Nachlaß Ré Soupaults enthalten, vor allem aus Norwegen von 1935, Deutschland von 1935 und 1950, oder über andalusische Bauern vor Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs 1936.
Ré Soupault
Ré Soupault, geboren 1901 als Erna Niemeyer in Pommern, arbeitete bereits während ihres Studiums 1921–1925 am Bauhaus in Weimar. Über ihren ersten Mann, den Dadaisten und Filmkünstler Hans Richter, lernte sie u. a. Man Ray und Sergeij Eisenstein kennen. 1931 gründete sie in Paris ihr erstes eigenes Modestudio »Ré Sport«. Im Kreis der Pariser künstlerischen Avantgarde traf sie ihren späteren Ehemann Philippe Soupault. Mit ihm unternahm sie ab Mitte der dreißiger Jahre zahlreiche Reisen durch Europa und Amerika, wo sie seine Reportagen fotografisch begleitete. Seit 1948 wieder in Europa, arbeitete sie als Übersetzerin und Rundfunkautorin. Sie starb 1996 in Paris.
Manfred Metzner
Manfred Metzner lebt als Verleger und Rechtsanwalt in Heidelberg. Er ist Herausgeber der Philippe-Soupault-Werkausgabe und des Werks von Ré Soupault.