Rausch im Bild – Bilderrausch Drogen als Medien von Kunst in den 70er Jahren
Über dieses Buch
Der Katalog zur Ausstellung in der Sammlung Prinzhorn Heidelberg zeigt Bilder von jugendlichen Drogenpatienten des Hamburger Arztes Hanswilhelm Beil, die dieser zwischen 1960 und 1980 gesammelt hatte.
Psychedelische Formen und Farben waren gängiges Stilmittel jener Zeit, das auch jugendliche Drogenbenutzer verwendeten, wenn sie Bilder malten. Die jungen Drogenpatienten, die dem Hamburger Arzt Hanswilhelm Beil ihre Werke überließen, waren keine professionellen Künstler, sondern Jugendliche, die veränderte Bewußtseinszustände abbilden oder auf künstlerische Weise das Auseinanderfallen von Persönlichkeits- und Weltwahrnehmung bearbeiten wollten. Der Band enthält neben 74 Abbildungen Texte zu Drogen und Kunst in den 70er Jahren sowie Berichte ehemaliger Patienten.
Thomas Röske
Dr. phil. Thomas Röske (geboren 1962) ist seit November 2002 Leiter der Sammlung Prinzhorn der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. Er hat Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Psychologie in Hamburg studiert und 1991 mit einer Arbeit über Hans Prinzhorn promoviert (1995 unter dem Titel Der Arzt als Künstler. Ästhetik und Psychotherapie bei Hans Prinzhorn [1886-1933] als Buch erschienen). Von 1993 bis 1999 war er Wissenschaftlicher Hochschulassistent am Kunstgeschichtlichen Institut der Universität Frankfurt, von 1996 bis 1999 Stellvertretender Sprecher des dort angesiedelten Graduiertenkollegs Psychische Energien bildender Kunst. Daneben hat er immer wieder als freier Ausstellungskurator für verschiedene Institutionen gearbeitet.
Sammlung Prinzhorn
Hans Prinzhorn (1886-1933), Kunsthistoriker und Arzt, baute in den Nachkriegsjahren des Ersten Weltkriegs, von Karl Wilmanns, dem Leiter der Heidelberger Psychiatrischen Klinik, unterstützt, eine einzigartige Sammlung von Werken aus psychiatrischen Anstalten auf. Die Sammlung vereint Zeichnungen, Gemälde, Collagen, Textilien, Skulpturen und eine Fülle unterschiedlicher Texte, die zwischen 1880 und 1920 in psychiatrischen Anstalten vorwiegend des deutschsprachigen Raums entstanden sind. Weitere Informationen finden sie hier.