Poesie und Realität Der Ottheinrichsbau des Heidelberger Schlosses in der Frühzeit der Fotografie
Über dieses Buch
Erst im Laufe der Romantik erlangte das Heidelberger Schloß seine Berühmtheit, und auch das 1839 erfundene Medium der Fotografie wandte sich diesem faszinierenden Motiv zu. Bereits ab 1850 war es technisch möglich, Heidelberg und sein Schloß in qualitätvollen Abzügen zu zeigen. Dabei stand die Ästhetik der bildenden Kunst im Vordergrund: Die ersten bekannten Fotografen des Heidelberger Schlosses zwischen 1840 und 1870 waren zugleich Maler oder Dekorateure, wie Charles Marville, Gustave Le Gray, die Brüder Bisson, Georg Maria Eckert. Ging es bei den ersten Aufnahmen noch darum, das speziell »Romantische« der Ruine herauszustellen, so nutzte man gegen Ende der 1860er Jahre die Möglichkeit, mithilfe der Fotografie den Bauzustand des Schlosses zu dokumentieren. So baute der Fotograf Franz Richard ein über 30 m hohes Stativ, mit dessen Hilfe er die einzelnen Statuen des Ottheinrichsbaus ablichtete.