Über dieses Buch
Die Zeit nach der Perestroika war ein Abgrund, ein Niemandsland. Alles war neu zu formulieren und zu verstehen. Bulatovsky erliegt nicht den Versuchungen der Publizistik oder des Pathos, er reagiert mit einem verblüfften »Murmeln«, das zwischen leisen und zarten Tönen eine ziemlich harte Realität sichtbar werden lässt.
»Die technische Ausrüstung von Igor Bulatovsky war von Anfang an so reich, dass sie fast unmerklich war, so selbstverständlich, dass sie ab und zu den Verdacht hervorrief, es handle sich hier um eine vorsätzliche Naivität. … das Wichtigste war und bleibt: Wir hören seine atmende Stimme!«
»Einer der (wie immer und überall vielen) große Hoffnungen erweckenden jungen Lyriker hat sämtliche von ihm erweckte Hoffnungen mit Überschuss befriedigt und sämtliche ihm ausgeteilte Vorschüsse mit Überschuss zurückgezahlt.«
Aus dem Nachwort von Oleg Jurjew
Presse
»Dieses unbezähmbare Spiel mit der Sprache, das vor dem Sinn nicht halt macht, sich ihm nicht unterwirft und dann doch in einer Form des Reimes gerinnt, dessen Zwangsläufigkeit die Freiheit des Spiels unterstreicht. Man muss das lesen.«
Jan Kuhlrodt, fixpoetry, November 2012
Im Buch blättern:
Igor Bulatovsky
Igor Bulatovsky, geboren 1971 in Leningrad, ist einer der bedeutendsten russischen Lyriker seiner Generation. Lyrikbücher: »Das weiße Licht« (1995), »Liebe fürs Alter« (1996), »Halbinsel« (2003), »Quarantäne« (2006), »Gedichte auf Zeit« (2009), »Dunkelheit lesend« (2012). Ein Buch von Literaturkritiken und Essays (zusammen mit B. Roginsky). Zahlreiche von ihm (auch in Zusammenarbeit mit V. Dymschitz) übersetzte Prosa- und Lyrikbücher. Er lebt in Sankt Petersburg, arbeitet als Verlagslektor, publiziert Gedichte und Essays in Literaturzeitschriften, ist auch als Herausgeber und Übersetzer (aus dem Französischen, Deutschen, Polnischen und vor allem Jiddischen) tätig. Seine Gedichte wurden ins Deutsche und Finnische
übersetzt. 2005 erhielt Igor Bulatovsky den Hubert-Burda-Preis für die ost- und südeuropäische Lyrik.
Elke Erb
Elke Erb, geboren 1938 in Scherbach/Voreifel, 1949 Umzug nach Halle/DDR, ab 1966 freischaffende Autorin in Berlin. Kurzprosa, Lyrik, prozessuale Texte. Zahlreiche Übesetzungen und Nachdichtungen, vor allem russischer Poesie. Peter-Huchel-Preis 1988 für »Kastanienallee«, Heinrich-Mann-Preis (zus. mit Adolf Endler), Erich-Fried-Preis 1995, F.-C.-Weiskopf-Preis der Akademie der Künste Berlin 1999.
Daniel Jurjew
Daniel Jurjew, geboren 1988 in Leningrad (heute St.Petersburg), seit 1990 in Deutschland – Übersetzer (Gedichte von Oleg Jurjew und Igor Bulatovsky, Wsewolod Petrows Novelle „Die Manon Lescaut von Turdej“). Er lebt in Frankfurt am Main.
Gregor Laschen
Gregor Laschen, geboren 1941 in Ueckermünde. Er studierte Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte in Kiel, Zürich, Berlin, Würzburg und Bonn. 1988 initiierte er die Übersetzerwerkstatt »Poesie der Nachbarn« des Künstlerhauses Edenkoben, die er bis 2004 leitete. 1996 erhielt er für den in unserer Reihe »Edition Künstlerhaus« erschienen Band »Jammerbugtnotate« den Peter-Huchel-Preis. Nach vielen Jahren in den Niederlanden lebt und arbeitet er nun in Bremen. Foto: © Ingo Wilhelm
Olga Martynova
Olga Martynova wurde 1962 in Dudinka bei Krasnojarsk in Sibirien geboren. Sie wuchs in Leningrad (St. Petersburg) auf und studierte dort am Pädagogischen Institut russische Sprache und Literatur. Anfang der achtziger Jahre, als eine freie Literatur in der Sowjetunion undenkbar erschien, gründete sie in Leningrad zusammen mit ihrem Mann Oleg Jurjew, mit Dimitry Sachs und Valery Schubinsky eine Dichtergruppe, einen Verlag und ein Internetprojekt.
Sie schreibt Gedichte in russischer und Prosa in deutscher Sprache und begreift sich als Vermittlerin zwischen der deutschen und der russischen Literatur. Sie wurde u.a. mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis ausgezeichnet. Seit 1991 lebt sie in Frankfurt am Main.