Über dieses Buch
In der Liebe zu Aya findet Meddeb die schöne Perserin Nidam wieder, die Ibn Arabi auf seiner Pilgefahrt nach Mekka traf und lieben lernte. Ihr hatte der Mystiker sein Gedicht-Buch »Dolmetsch des heißen Begehrens« mit 61 mythischen Oden gewidmet, mit denen ein neuer Ton in die Poesie des Mittelmeer-Raums kam, der als »dolce stil novo« (Dante) in die Abendländische Dichtung Eingang fand.
Meddebs Gedichte atmen die Sinnlichkeit der arabischen Welt, erzählen vom weiten Horizont der Wüste, den Mühen der Reise, den Freuden der Rast, des Essens und Trinkens, der Liebe in der Oase. Von moderner Klarheit, sind sie aufgeladen mit der vielgestaltigen Metaphorik des Gottsuchers Ibn Arabi, die sich mit Stéphane Mallarmés Bemühung um eine Poesie der Reinheit trifft.
Arabische Nachdichtung von Mohammed Bennis, deutsche Nachdichtung von Hans Thill.
Abdelwahab Meddeb
Abdelwahab Meddeb war einer der profiliertesten Vertreter der französischen Schriftsteller arabischer Herkunft. Er wurde 1946 in Tunis geboren und stammte aus einer Familie von Theologen und Schriftgelehrten an der Zitûna Universität. Als Lyriker, Essayist und Hochschullehrer lebte er in Paris und war Herausgeber der interkulturellen Zeitschrift »Dédale«. Das zentrale Anliegen des überzeugten Europäers mit islamischen Wurzeln war das aufklärerische Potential des Islam. Er starb am 6. November 2014 in Paris.
Mohammed Bennis
Mohammed Bennis, geboren 1948 in Marokko ist einer der wichtigsten Dichter arabischer Gegenwartslyrik. Seit 1969 hat er über 30 Anthologien in den Bereichen Lyrik und Essay veröffentlicht. Seine Gedichte sind in eine Vielzahl von Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet worden.