Florian Köhler - Ferne Insel
Über dieses Buch
1966 erfolgte der Zusammenschluss mit der ebenfalls in München agierenden Gruppe SPUR zu GEFLECHT. Der Männerbund sah sich und sein kollektives künstlerisches Arbeiten als Experiment, vielleicht auch als Antwort auf die Frage nach der gesellschaftspolitischen Relevanz von Kunst. GEFLECHT gab die Parole aus: »Es wird keine Bilder mehr geben und keine Plastik.« Damit gemeint sind »Antiobjekte«, die den zweidimensionalen Raum der Kunst mit dem dreidimensionalem Raum der Plastik verknüpften. Nach der Auflösung der Gruppe 1968 verlegte Köhler seinen Lebensschwerpunkt nach Hamburg und fand zurück zum Bild und zur Malerei. In den Bildserien der 1980er und 1990er-Jahre werden Figuren als Kürzel in die Farbmaterie eingearbeitet. Es ging und geht Florian Köhler um den gestaltlosen Raum, um eine Konkretisierung in Farbe. Die Farbe, die Linie, das Geflecht bleiben ihm Chiffren für den »Ausdruck unseres Verhaltens zur Welt«. Köhler zeigt in seinen Bildern den Künstler als ewigen Nomaden. In seinen neueren Bildern besticht gerade auch die unermüdliche Arbeit und Suche in potenziell unendlich vielen Variationen und Ansätzen nach dem Verhältnis des subjektiven Malers zum Geheimnis der Existenz von Mensch und Welt zu fragen, zu forschen und diese in ein bleibendes Bild zu übertragen. Die Monographie zeigt zahlreiche Gemälde und Objekte aus den Jahren 1960 bis 2010 sowie einige Pastelle aus dem aktuellen Schaffen des Künstlers.
Mit Texten von Axel Heil und Martin Schulz sowie einem Vorwort von Rüdiger Hurrle.
Ausstellung im Museum für Aktuelle Kunst Sammlung Hurrle Durbach bis 14. April 2013
Florian Köhler
Florian Köhler, geboren 1935 in Frankfurt am Main, studierte an der Städelschule Frankfurt sowie an der Hochschule für bildende Künste in München. Seit 1969 lebt er in Hamburg.
Axel Heil
Axel Heil wurde 1965 geboren. 1984-90 Studium an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Karlsruhe / 1987 Förderpreis der Stadt Karlsruhe / 1988-94 Studium an der Universität Heidelberg in den Fächern Ethnologie und Philosophie / 1990 Gründung des „Instituts für die Beobachtung von Abdingbarem“ / 1992 Moninger-Preis, Karlsruhe / 1994 Münchner Förderpreis für junge Künstler / 2000-01 Gastprofessur für Schrift an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe / 2001 Gastdozent an der Freien Kunstakademie Mannheim / Seit 2002 Professur für Experimentelle Transferverfahren und Schrift an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.