»Die Wahrheit kann niemand verbrennen« Über die Blickrichtung der Liebe bei Mechthild von Magdeburg
Über dieses Buch
»Ihre so aufblitzende geistige terra incognita ist bis heute maßstabsetzendes Beispiel für das ewig Unbeweisbare geblieben. Durch die dichterisch festgehaltene Erfahrung dieses mystischen Paradoxons gebührt Mechthild der Platz einer der ersten in deutscher Sprache schreibenden Frauen: eine Philosophin der verdichteten Zeit, in der Gott zeitgleich das alles umfassende Absolute und das winzig Kleine ist. Wenn ich ihrem magnetisierenden Spracheifer folge, höre ich – etwa beim schönen Wort ›Begine‹ – immer auch den Imperativ ›Beginne!‹. Beginne also mit der Vision, mit der ersten Sprache der Poesie: mit einem Sprung ins Unbekannte – ins Nichtwissen.« So Marica Bodrožić über ihre gewählte Zwiesprachen-Autorin.
Marica Bodrožić
Marica Bodrožić wurde 1973 in Dalmatien geboren. 1983 siedelte sie nach Hessen über. Sie schreibt Gedichte, Romane, Erzählungen und Essays, die sich immer in einem Resonanzraum zwischen Ethik und Ästhetik bewegen. Für ihre Bücher erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung und den Ricarda-Huch-Preis für Gender in der literarischen Welt. Marica Bodrožić lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. Sie ist Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums.
Ursula Haeusgen
Ursula Haeusgen, 1942–2021, gründete 1989 das Lyrik Kabinett in München sowie später die gemeinnützige Stiftung Lyrik Kabinett, deren Vorstandsvorsitzende sie war. Sie war eine der Herausgeberinnen der Edition Lyrik Kabinett bei Hanser und wurde für ihr Engagement für die Poesie vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Maecenas-Preis.
Holger Pils
Holger Pils, geboren 1976, ist Literaturwissenschaftler und leitet seit 2014 die Stiftung Lyrik Kabinett in München.