Balkanische Alphabete: Griechenland Gedichte
Über dieses Buch
Obwohl sie unterschiedlichen Generationen angehören, vertreten diese Lyriker eine Ästhetik, die, bei allen gelegentlichen (selbst)ironischen Brechungen, den Text über den Autor stellt, die Lektüre über die Performance, das Suggestive über das Explizite und das Metaphysische oder Ontologische über das unmittelbar Politische. Sie knüpfen damit an jene Bildsprache an, die mit ihren Wandlungen und verschiedenen Dialekten gewiss die stärkste und nuancenreichste innere Traditionslinie der neugriechischen Lyrik bildet: die des Symbolismus.
Mit Dimitra Christodoulou ist eine Lyrikerin der Tiefe zu entdecken, die sich auf die Kunst versteht, den Stoff, aus dem Personen und Gegenstände gemacht sind, gewissermaßen aufzulösen, wobei sie gleichzeitig darauf achtet, dass diesen ihre materielle Grundsubstanz nicht
verloren geht. Ihr steht die leidenschaftlich-authentische Dimitra Kotoula gegenüber, sowie mit Harris Psarras der Jüngste der Trias, mit seinen von der Tradition der Literatur und Kunst imprägnierten Gedichten, deren Charakter folgendermaßen zu bestimmen wäre: Ungezwungene Übermittlung der Botschaft, eigenwillige, gewählte Sprache, Geradlinigkeit des Duktus, aufrichtiger Dialog mit der Tradition des Sonetts.
Die Gedichte wurden übersetzt von Mara Genschel, Ulf Stolterfoht und Hans Thill nach Interlinearversionen von Torsten Israel und Anthi Papageorgiou.
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Torsten Israel
Torsten Israel, geboren 1967 in Leipzig, studierte Griechische Philologie, Geschichte und Theaterwissenschaften in Berlin und Athen. Literarische Übersetzungen, Literaturkritik und Essayistik auf Griechisch und Deutsch. Er lebt in Mannheim und Athen.